So schön kann Gemüse sein

Ich bin ein großer Fan von kleinen Schönheiten im Alltag. Mit die schönste Erfahrung am Muttersein ist die, dass dir dein Kind im Verlauf seines Aufwach(s)ens immer wieder Dinge zeigt, die im Erwachsenenalltag irgendwie aus dem Blick "verloren gegangen" sind. Wenn sie anfangen, mit uns zu kommunizieren, ist eins der ersten Wörter "Da". Immer wieder. Alles ist neu und faszinierend und musst (mit)geteilt werden. Und man entdeckt wieder so viele hübsche Kleinigkeiten am Wegesrand. Eine einsame, wunderschöne Pflanze. Einen kleinen Schmetterling. Ein Eichhörnchen im Baum. Zwei streitende Spatzen. Man hält wieder inne und teilt diese Momente, diese Beobachtungen mit seinem Kind und öffnet die Augen wieder weiter. 

 

Nun ist es schon eine Weile her, dass mein Mini seine ersten Beobachtungen aus neuen Augen mit mir geteilt hat. Er ist inzwischen 8,5 Jahre alt und spricht seit 7 Jahren. Eigentlich ununterbrochen ;) Seit also 7 Jahren lässt mich mein Unterhaltungskünstler an allem teilhaben, was ihm so vor die Augen und Ohren kommt und durch sein Köpfchen geistert. Das ist mitunter sehr schön. Aber manchmal suche ich ziemlich verzweifelt den Aus-Knopf. 

 

Aber auch, wenn mich die "Mama, Mama, Ma-MA, MAAAA-MAAA" Endlosschleife mitunter an den Rand (und auch mal darüber hinaus) meiner Geduld treibt, bin ich meinem Mini doch dankbar, für die Lektionen der Achtsamkeit. 

 

 

Also, eigentlich lange Rede, kurzer Sinn: Haltet die Augen offen, ihr Schönen. Lasst die Welt in all der Hektik manchmal still stehen, das Herz ruhig und die Gedanken leise werden. Die Welt ist schön. Und das Leben, trotz all der Lasten, die wir mitunter (er)tragen müssen und der Düsternis, die uns zuweilen ereilt, ist bunt. Auch dunkle Farben haben ihren Platz in unserem Dasein und letztlich führen wir den Pinsel auf unserer Leinwand. Wie bunt unser Leben ist, bestimmen wir. 

 

Und buntes Essen ist ein guter Anfang.  

Denn ebenso, wie mein Kind mich die Welt mit anderen Augen sehen lässt, hat mich das Schreiben des Blog dazu bewegt, mein Essen mit anderen Augen zu sehen. Hat mich Freude daran finden lassen, es nicht nur schmackhaft zuzubereiten, sondern auch "für's Auge" zu kochen. Klar, manche Gerichte sind unfotogen, das Thema hatten wir ja schon ein paar Mal ;) Aber manche machen es einem auch super einfach, sie schön in Szene zu setzen. Diese Möhrenbeilage zum Bsp. Ich wollte sie gar nicht in den Ofen schieben, weil ich wusste, sie kommen so hübsch da nicht wieder raus. Allerdings war das Nachher-Ergebnis gar nicht so viel anders. Müsst ihr mir leider glauben, ich habe vergessen, ein Foto zu machen, ich Pappnase. 

Weißwein Möhrchen

Zutaten:

1 Bund Möhren mit Grün

3 Knoblauchzehen

2 Scheiben frische Zitrone

2 Bund Zitronenthymian (normaler Thymian tut es auch)

200 ml trockener Weißwein

2 El Rapsöl

Salz, Pfeffer

 

Zubereitung:

Das Möhrengrün bis auf ca. 2 cm kürzen. Möhren ggf. schälen oder gründlich abbürsten. 

 

Möhren in 2 Tarteformen oder runden Auflaufformen legen. Knoblauch in feine Scheiben schneiden und darauf verteilen. Thymian auf den Möhren verteilen. Weißwein mit Rapsöl, Salz und Pfeffer verrühren und über die Möhren geben. 

 

Formen mit Alufolie bedecken und fest an die Ränder drücken. 

 

Bei 200° C im Ofen ca. 30-40 Minuten (je nach Dicke der Möhren) garen. Vorsicht beim Abnehmen der Alufolie, es dampft stark!

 

Ich habe die Möhrchen als Beilage zu Kartoffelrösti und veganem Sauerrahm gegessen. 


Edit: Habe doch ein Foto gemacht! Gerade zufällig beim Durchforsten entdeckt. Hier also das Bild vom kompletten Essen. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Andrea (Mittwoch, 03 August 2016 18:13)

    Das sieht mal wieder lecker aus!