Die Eier-legende Wollmilchsau

Kennt ihr Natron? Natron kann eigentlich alles, glaube ich. Ich habe Natron entdeckt, als ich mich anfing mit dem Thema "plastikfrei" auseinander zu setzen. Denn viele Haushaltsmittelchen kommen halt in Plastikflaschen daher und putzen tun wir ja - leider - alle. Mal mehr, mal weniger. Und für alles hat man ein spezielles Mittelchen: Badputzmittel, Fensterputzmittel, Spülmittel, Kloreiniger, Herd- und Backofenreiniger, Geschirrspülmittel, Waschmittel und weiß der Henker was noch für Mittelchen. Und jedes davon kommt in Plastikflaschen daher. Was für ein Müllberg. Schrecklich, oder? Geht das denn nicht anders? 

 

Na klar geht das. Und es kostet nicht mal viel Zeit, stelle ich gerade fest. In einem vorherigen Blogeintrag hatte ich schon ein bisschen berichtet, wie ich mein Bad nur mit Essigessenz geputzt habe. Ja, das ist etwas zeitaufwändiger gewesen, aber was ich euch heute zeige, geht echt fix und kostet vor allem deutlich weniger, als die gekauften Produkte. 

 

Auf dem Foto seht ihr - neben der hübschen Skulptur von Axel - einen Lufterfrischer. Diese Idee hatte meine Mama im Internet entdeckt und es gleich mal ausprobiert und seitdem steht so ein Ding bei uns im Wohnzimmer und oben neben dem Katzenklo. Und es funktioniert absolut fantastisch.

 

Man braucht nur ein leeres kleines Marmeladeglas o.ä., füllt es zu 1/3 mit Natron und gibt ein paar Tropfen ätherisches Öl nach Laune dazu. Momentan ist das bei uns Mandarine. Dann kommt ein kleines Tüchleich darüber, in das man ein paar Löcher piekst. Mit Gummiband oder Stoffbändchen am Glas fixieren und fertig. Zwischendurch einfach mal schütteln. Nach ca. 1-2 Wochen (je nach Duft) noch ein paar Tropfen ätherisches Öl dazu. Nach ca. 4 Wochen sollte man das Natron austauschen. Es zieht die Feuchtigkeit aus der Luft an. Wenn es anfängt, zu klumpen, sollte man es ggf. auch vorher austauschen.  

 

 Heutiges Experiment ist Spülmittel. Hierfür habe ich ein Rezept hier gefunden. 

 

Unser Spüli ist gerade leer, da bot sich der Versuch einfach mal an. Anders als im Rezept habe ich das Wasser nicht auf dem Herd aufgekocht. Wir haben einen Gasherd und auch sonst ist es deutlich energiesparender, wenn man Wasser im Wasserkocher aufkocht. Die verwendete Strommenge ist deutlich geringer, als am Herd. Und über Gaspreise brauchen wir uns wohl nicht unterhalten, oder? ;) 

 

Das mache ich grundsätzlich übrigens immer. Auch beim Kochen koche ich das Wasser im Wasserkocher auf, bevor ich es in den Topf gebe und dann nochmal auf dem Herd aufkoche. Es geht deutlich schneller. Und - wie gesagt - der Energieverbraucht senkt sich dadurch wirklich enorm. Es ist nur eine Kleinigkeit, aber wer das konsequent macht, tut der Umwelt und seinem Geldbeutel einen großen Gefallen, glaubt mir. 

 

Kernseife findet ihr eigentlich überall. Auch  im Bioladen findet ihr welche. Wem das nicht so wichtig ist, findet günstige Kernseifen auch in jeder Drogerie. 

 

Da unsere Kernseife schon einen angenehmen Geruch hat, habe ich auch auf das ätherische Öl verzichtet. Ob mein Geschirr lecker riecht, ist mir ziemlich egal. Es soll sauber sein, das reicht mir. 

 

Momentan kühlt die Suppe gerade noch ab. Bisher habe ich das Gefühl, dass ich mehr Kernseife brauche, als im Rezept angegeben ist, um es dickflüssiger zu bekommen, aber vielleicht dickt es noch weiter an, je länger es abkühlt. Ich werde es aber auch sehr flüssig ausprobieren, wenn es nicht dickflüssiger wird und dann beim nächsten Mal ggf. einfach mehr Kernseife nehmen. Praxistest folgt, ich werde dann nachberichten. 

 

Natron kann aber noch viel, viel mehr. Eine weitere tolle Idee fand ich ich bei Pinterest. Diesen Kloreiniger habe ich auch schon nachgebastelt. Allerdings waren meine Eiswürfelformen "besetzt" und so musste ich improvisieren. Leider sind die "Bömbchen" beim Lösen aus meiner Alternativform zerbrochen, sodass ich das Ergebnis nicht fotografiert habe. Die zerbrochenen Teile stehen aber dennoch bei uns im Bad und werden verwendet. Und das funktiniert echt gut. Sprudelt nicht so stark, wie auf dem Video der Dame, aber das könnte daran liegen, dass meine Teile halt deutlich kleiner sind. 

 

Diese drei Haushaltshelfer sind superschnell gemacht und kosten einen Bruchteil dessen, was ich im Laden dafür bezahlt hätte (zumal ich auch zuvor nur die Putzmittel von Frosch, Sonett oder Ecover verwendet habe, die natürlich auch nicht günstig sind). Natron bekommt man in eigentlich jedem Supermarkt und in der Drogerie. Wem Bio nicht so wichtig ist bei Putzmitteln, kauft günstige Kernseife. Zitronensäure findet ihr in kristalliner Form auch eigentlich in jedem Supermarkt und in der Drogerie. Ätherische Öle sind nicht unbedingt erforderlich. Hier sollten aber reine hochwertige Bioöle verwendet werden. Die sind schon recht teuer, aber auch sehr ergiebig. 

 

Hier einige weitere Beispiele und Anregungen:

- Teetrinker kennen das Problem mit hartem Wasser. Das Aroma leidet enorm darunter. Einfach eine Messerspitze Natron ins Wasser geben, nachdem es gekocht hat

   und dann den Tee aufbrühen. Natron macht das Wasser weicher. Gilt natürlich auch für Kaffee.

 

- Obst und Gemüse sollten - insbesondere bei konventionellem Anbau - vor Verzehr gewaschen werden. Wenn man 1-2 Tl Natron sowie 2 El Apfelessig auf 1 l Wasser 

   gibt und das Obst/Gemüse darin wäscht, lösen sich Rückstände auf der Schale deutlich besser und das Obst/Gemüse bleibt deutlich länger frisch. 

 

- Grünes Gemüse behält beim Kochen seine schöne Farbe, wenn man beim Aufkochen 1 Tl Natron zufügt. 

 

- Wer schon mal Kichererbsen gekocht hat, kennt das Dilemma. Die Dinger werden und werden einfach nicht wirklich weich. Es braucht ewig, bis getrocknete 

   Kichererbsen fertig sind. 1 Tl Natron hilft, den Garprozess zu beschleunigen. 

 

- Spülmaschine muffelt? Einfach in die leere Maschine eine Handvoll Natron streuen und über Tag wie gewohnt befüllen. Natron neutralisiert evtl. entstehende 

  Gerüche, bis die Maschine voll genug zum Einstellen ist. 

 

- Ihr habt ein Katzenklo oder andere Haustiere, die eine Einstreu benötigen und manchmal das Gefühl, man riecht das, auch wenn ihr es regelmäßig nach Benutzung

  reinigt? Streut beim neu Einstreuen direkt 1 Handvoll  Natron mit ein. Auch hier wird unangenehmer Geruch gebunden. Natron ist absolut unbedenklich für eure

  Tierchen. 

 

Natron wird auch oft in selbstgemachter Kosmetik verwendet. Man kann damit Zahnpasta herstellen (mein nächstes Projekt) und eine Spülung mit 1 Tl Natron auf einem Becher Wasser vertreibt Mundgeruch. Weiterhin möchte ich mich an einem Cremedeo mit Natron versuchen. Und wer - wie ich - die Freude hatte, gerne von Bremsen und Mücken heimgesucht zu werden, der sollte mal eine Paste aus Natron und etwas Wasser anrühren und dies auf den Stich schmieren. Nachdem es getrocknet ist, einfach mit kaltem Wasser abspülen. 

 

Vielleicht ist da ja die eine oder andere Anregung für euch dabei. Ich freue mich, wenn ihr eure Erfahrungen mit mir teilt!

 

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