Darf ich vorstellen?

Ich finde es immer wieder schön, auch über meinen Tellerrand zu blicken und zu gucken, was tut sich so um mich herum, was bereichert mich, wo erfahre ich Neues oder finde Inspiration? Wo finde ich mich wieder, wo entdecke ich Gemeinsamkeiten? Mein Fokus liegt im Großen und Ganzen auf den Kochalltag einer Durchschnittsfamilie, die zufällig auch eine Veganerin beinhaltet. Ich bin eine Durchschnittsmama mit Fehlern und Macken, eine Durchschnittshausfau mit staubigen Ecken, eine Durchschnittsfreundin mit Launen und PMS usw. Ich bin keine von den Bloggerinnen, wie ich sie so oft im Netz finde. Einfach großartige, beneidenswerte Menschen, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben und damit erfolgreich sind. Die morgens vor den Superfood-Overnight-Oats nochmal lässig 15 km joggen gehen, bevor sie dann in ihrem Atelier neue Rezepte designen oder auf Foodmessen ihre Produkte promoten und nebenbei noch 3 Kinder und 5 gerettete Hunde versorgen und dabei immer aussehen, als wäre das Make up eintätowiert, weil es nie verrutscht. 

 

Nein, Spaß. Das klingt nach lästern und Neid. Das ist aber nicht der Fall. Es gibt viele tolle, sogar großartige Blogs da draußen. Von ganz wunderbaren Menschen. Und tatsächlich frage ich mich manchmal, wie viel davon Fassade ist. Zum Glück habe ich derlei Ambitionen nicht und bin froh, dass ich ein paar regelmäßige Leser habe, die mich und meine Authenzität schätzen, scheinbar. Ich bin auch hier immer ich. Ich lade euch zu mir ein. Auch wenn es nur virtuell ist, erfahrt ihr ziemlich ungeschönt einen Teil meines Privatlebens. Und zwar einen, der einen großen Raum in meinem Leben einnimmt. Ich teile meine Gedanken, meine Überlegungen und meine Freude mit euch und das liebe ich. Und freue mich jedes Mal wie ein kleines Kind, wenn ich eine Reaktion von euch bekomme.

 

Wenn ich also über einen Blog stolpere, bei dem ich ebenso das Gefühl habe, dass mich hier jemand in "sein Wohnzimmer" einlädt, dann freue ich mich enorm. Klar, große Blogs wie veggi.es, eat-this.org etc. sind toll, die Rezepte großartig und die Fotos umwerfend in Szene gesetzt. Aber irgendwie fühle ich mich wohler, wenn es eine Nummer kleiner ist. Persönlicher.

 

Und genau diesen Eindruck hatte ich von Sara und Carlotta von casavegan. Zwei vegane Mütter, die der Zufall zusammengeführt hat und die ihr gemeinsames Interesse nun auf ihrem Blog präsentieren. Auf so sympathisch herzliche, undogmatische und informative Art. Ein Blog, der sich um die vegane Familie dreht und viele Aspekte, von der Schwangerschaft bis zu familientauglichen Rezepten, anspricht. Beim Stöbern war ich einfach nur begeistert. Insbesondere vegane Familien mit Kindern werden gerne in eine Esoterik-Plingplong-Ecke geschoben. Sara und Carlotta informieren sachlich, fundiert, weisen Quellen und eigene Erfahrungen vor, hinterfragen und finden Antworten. Sie stellen klar, dass sie ihre persönlichen Ansichten vertreten, es aber durchaus unterschiedliche Meinungen geben kann und darf. Sie stellen nicht nur leckere und einfache Familienrezepte ein, sondern liefern zudem gleich Informationen darüber, was bei einer veganen Ernährung von Kindern (auch Säuglingen) zu beachten ist. Man findet Nährstofftabellen mit Bezugsquellen, Links mit Quellenangaben und Buchverweise. Alles gut recherchiert und auf den Punkt gebracht. Das Lesen macht eindeutig Spaß. Besonders gefallen hat mir ihr Artikel zum Familienbett: 

 

http://www.casavegan.de/alltag/familienbett-co-sleeping/

 

Das hat zwar mit veganer Ernährung oder Lebensweise nichts zu tun, aber ich habe selber eine Schwester, die kürzlich Mama geworden ist und die sich sehr unsicher war, was dieses Thema anging. Ich habe ihr von meinen Erfahrungen berichtet und wie schlimm ich es damals fand, dass jeder meinte, mir sagen zu müssen, was für mein Kind, mich und uns als Familie das Beste ist. Mein Bauchgefühl wurde totgequatscht damals und ich hab lange gebraucht, um dahin zurück zu finden. Daher spricht mich dieser Artikel enorm an. Die beste Schlussfolgerung darin spiegelt genau meinen Gedanken von damals "Wenn ich selber lieber in der Nähe eines geliebten Menschen schlafe, weil ich mich dann sicher und geborgen fühle, warum sollte mein Mini allein in seinem Bettchen liegen müssen, ohne meine Nähe und Geborgenheit, die ihm doch so vertraut ist?". 

 

Ich kann euch den Blog wirklich nur ans Herz legen. Egal, ob ihr schon Kinder habt, welche wollt oder einfach nur mal wieder einen tollen Blog kennen lernen möchtet.  

Kommentar schreiben

Kommentare: 0