Gäste verwöhnen - auch low budget

Man mag es fast nicht glauben, aber außerhalb der sozialen Medien bin ich gar kein so sozialer Mensch. Denke ich jedenfalls. Ich arbeite mit Menschen zusammen und liebe das sehr. Aber privat bin ich kein Typ für einen großen Freundeskreis, ständige Kaffee-Dates, Essenseinladungen, Shoppingbummels etc. pp. Neben meinen Schwestern gibt es genau 3 Mädels, die meinem Inner-Circle angehören. Und selbst diese sehe ich recht selten. Wenn wir uns sehen, haben wir immer einen Heidenspaß und uns viel zu erzählen, aber ich kann dann auch gut damit leben, dass wir uns dann wieder wochenlang nicht sehen. Da wir ja aber alle wissen, dass in den social networks gern ein bisschen beschönigt wird, gehe ich davon aus, dass mein Verhalten "ganz normal" ist. Working-Momslife halt. Ich wüsste gar nicht, wie ich auch noch jeden Tag oder auch nur jeden zweiten Tag oder jeden dritten oder überhaupt mal spontan oder auch regelmäßig Mädelstreffen in meinen Alltag quetschen könnte. Ich schaffe es ja nicht mal regelmäßig, mich zum Sport aufzuraffen. Obwohl ich dachte, dass die atemberaubende Fitness-Studio-Gebühr Motivator genug wäre. Falsch gedacht. Nicht mal die Wassermassageliege in meinem Studio ist verlockend genug, um mich von der Couch zu kriegen, wenn ich dann endlich mal Zeit für mich habe. Das weiß ich nämlich sehr zu schätzen. Zeit für mich. Allein! So lieb ich meinen Inner-Circle habe und so wichtig mir diese Verbindungen auch sind, einfach mal nichts tun ist heilig. Aber wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt, kann ich auch spontan sein. ;-)

 

Was ich aber wirklich liebe und tatsächlich viel zu selten mache, ist Gäste zum Essen einladen. Ich liebe es einfach, für andere zu kochen. Also, nicht dieses alltägliche jeden Tag für Mann und Kind. Sondern das Zelebrieren des Essens. Gerne bei Kerzenlicht (ja, da bin ich kitschig), gutem Wein, leiser Hintergrundmusik, anregenden Gesprächen. Herrlich. Sollte ich mal wieder machen, unbedingt. 

 

Da stellt sich dann natürlich die Frage, wie kocht man für Gäste, wenn das Budget nicht so groß ist, aber man natürlich trotzdem etwas Besonderes auf den Tisch bringen möchte. Möglichst auch noch optisch ansprechend. Oder ist es nötig, für Gäste dann mal an die Sparreserven zu gehen? - Nein, das ist es nicht. Ich zeige euch heute ein paar tolle Rezepte, die wenig kosten, aber eure Gäste trotzdem verwöhnen werden. 

 

Vorab ein kleines Appetit-Häppchen. Simpel, aber geschmackvoll und dekorativ ist ein Rohkostteller mit bunten Cherrytomaten und Gurkenröllchen. Dafür müsst ihr einfach mit einem Sparschäler eine Gurke "hobeln" und ein kleines Stücke Avocado einrollen. Das Ganze wird mit Essig, Öl, Prise Zucker, Salz, Pfeffer und nach Gusto mit getrockneten oder frischen Kräutern bestreut. 

Auf dem 2. Teller seht ihr ein rote Bete Carpaccio. Dafür braucht ihr eine frische große Knolle rote Bete. Diese wird im Ganzen für ca. 45 Minuten im Ofen gebacken. Nach dem Auskühlen wird sie geschält und in sehr dünne Scheiben geschnitten (tragt bloß Handschuhe, sonst empfangt ihr eure Gäste mit blutroten Fingern). Die Scheiben fächerförmig auf einem Teller anrichten. Dressing aus Ahorn- oder Agavensirup, Weißweinessig, Salz, Pfeffer anrühren und rote Bete damit beträufeln. Mit Rucola belegen. Lecker dazu schmecken auch eine handvoll gehackte Walnüsse. 

 

Wer eine zusätzliche Vorspeise anbieten möchte, dem empfehle ich diese 

Tomaten-Nektarinensuppe

Zutaten:

1 Dose Tomaten

200 g Nektarinen

1 Zwiebel

2 El Tomatenmark

700 ml Gemüsebrühe

Olivenöl

Salz, Pfeffer

frischer Basilikum

 

Zubereitung:

Nektarinen kreuzweise am Stielansatz einritzen. Mit kochendem Wasser überbrühen und vorsichtig häuten. Fruchtfleisch in Würfel schneiden. 

Zwiebel fein hacken. In einem Topf in Olivenöl andünsten. Nektarinen und Tomaten zugeben. Tomatenmark einrühren. Mit Brühe aufgießen und aufkochen. Ca. 20 Min. köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen. 

Suppe im Mixer pürieren. Basilikum in Streifen schneiden und zur Suppe geben. 

 

Tipp: Diese Suppe wird zu einem tollen, sommerlichen Hauptgericht, wenn man etwas gekochten Reis oder Nudeln zufügt. 

 

Offene Lasagne mit Pumpernickel

Zutaten:

120 g Pumpernickel

200 g Lauch

500 g vollreife Tomaten

12 Lasagneplatten

Olivenöl

50 g gehackte Mandeln

Pfeffer, Salz

frisches Basilikum, in Streifen geschnitten

Thymian, frisch

 

Zubereitung:

Pumpernickel mit den Händen klein zerbröseln. Lauch in dünne Ringe schneiden. Von den Tomaten den Stielansatz herausschneiden und in dicke Scheiben schneiden. 

 

Lasagneplatten portionsweise (je ca. 4 Stück) in kochendem Wasser ca. 8-10 Minuten kochen. Mit etwas Olivenöl bepinseln und erst dann übereinander legen. Beiseite stellen. Ca. 100 ml von dem Nudelwasser aufbewahren. 

 

Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und darin gehackte Mandeln und Pumpernickel-Brösel knusprig anbraten. In einer zweiten Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und darin Lauch und Tomatenscheiben bei starker Hitze von jeder Seite ca. 3 Minuten anbraten.  Erst jetzt salzen und pfeffern. Gemüse aus der Pfanne nehmen. 

 

 

Aufbewahrtes Nudelwasser in der Pfanne, in der das Gemüse gebraten wurde, unter Zugabe von 5 El Olivenöl aufkochen und bei stärkster Hitze ca. 1 Minute kochen lassen. Ggf. nochmal salzen und pfeffern. 

 

Pro Teller eine Lasagneplatte auf den Teller legen. Mit Tomate und Lauch belegen. Pumpernickel-Mandel-Mischung darüber verteilen. Mit weiterer Lasagneplatte bedecken, nach Beliegen nochmal wieder holen.  Mit dem Nudelwasser aus der Pfanne begießen. Basilikum und Thymian über die Lasagne streuen. 

 

 

Nun ist es so, dass meine Gäste eher das Pech haben werden, dass es bei mir keinen Nachtisch gibt. Ich mag nämlich kaum Süßspeisen. Und ich kann keine Puddingse kochen. Eine Eismaschine habe ich auch nicht. Nein, Nicecream mag ich nicht. Aber für ganz besondere Süßmäuler würde ich zum Nachtisch dann vermutlich Waffeln backen. Und aus TK-Erdbeeren und Pflanzensahne mit dem Mixer schnell ein Eis zaubern, um es mit den Waffeln zu servieren. Das kriege ich wohl hin. Daher hier noch ein Waffel-Rezept für euch. Die schmecken übrigens auch fantastisch zum Frühstück. 

 

Fluffige Waffeln

Zutaten:

250 g Dinkelmehl

50 g Rohrohrzucker

10 g Vanillezucker

1/2 Päckchen Weinsteinbackpulver

1 El Öl mit Butteraroma + Öl für das Waffeleisen

300 ml Pflanzenmilch nach Geschmack (toll mit Nussmilchsorten, aber Soja tut es auch)

 

Zubereitung:

Alles Zutaten zügig zu einem glatten Teig verrühren. Kleine Mehlklümpchen sind überhaupt nicht schlimm. Rührt den Teig nicht zu lange, bei Teigen ohne Ei ist das eher kontraproduktiv! 

 

Waffeleisen gut einölen und Teig portionsweise ausbacken.